Beim regulären Verleih melden Sie sich bei der Rückgabe direkt bei der Verleihfirma an. Verfügbarkeit, Rechnungsstellung und andere Prozesse können mit dem Standard solutions abgedeckt werden. Was aber, wenn der Rücklauf im Verleihprozess führend ist und die Steuerung aus der Logistik erfolgen muss? Bietet SAP noch eine Lösung?
Unternehmen, die Umzugskartons, Kisten, Container, Fässer oder andere wiederverwendbare Verpackungsmaterialien vermieten, haben ihre eigenen Herausforderungen. Die meisten Mieter wollen gleichzeitig auch den Transport der Verpackungsmaterialien organisieren. Darüber hinaus werden die wiederverwendbaren Verpackungen in der Regel für Dritte verwendet. Dadurch kann eine Kette von "Untermietern" entstehen. In dieser Kette ist der genaue Rückgabezeitpunkt schwieriger zu bestimmen, die Kautionsregistrierung wird komplexer und der Zustand, in dem das Mietobjekt zurückgegeben wird, ist schwieriger vorherzusagen.
Bei der Vermietung von Mehrwegverpackungen steht nicht der normale Vermietungsprozess im Vordergrund, sondern der Logistikprozess. Der Vermieter liefert nicht nur die Verpackungen, sondern sorgt auch dafür, dass sie vor Ort ankommen. Dies erfordert den Einsatz der Logistikmodule von SAP. Diese sind aber nicht für die Rückgabe von Waren ausgelegt.
Vermieter von wiederverwendbaren Verpackungen lösen dieses Problem oft mit Hilfe von solutions. Dabei kann es sich um eine komplexe Reihe von Excel-Tabellen oder um eine teure eigene Anwendung handeln. Solche solutions sind anfangs hilfreich, werden aber schnell unhandlich. Die Verknüpfung mit der Rechnungsstellung und der Verwaltung verursacht Probleme. Da die Anpassungen mit den Aktualisierungen der regulären Unternehmenssoftware Schritt halten müssen, steigen die Kosten mit der Zeit.
Es kann auch anders gemacht werden. SAP kann einen eigenen Prozess einrichten, in dem die Vermietung auf Basis der Logistik im Mittelpunkt steht. Planung und Bestandsreservierung werden sicher vom aktuellen Bestand getrennt. Das schafft Raum, um den besonderen Anforderungen der Mehrwegvermietung Rechnung zu tragen. Diese Anpassungen unterstützen den gesamten Prozess innerhalb von SAP. Am Ende der Vermietung kann die Weiterverarbeitung (Fakturierung) über die üblichen Kanäle erfolgen.
Mit diesem Ansatz funktioniert der Vermietungsprozess innerhalb des SAP Standards. Warenbewegungen werden auf der Grundlage von Kundenaufträgen erfasst und fakturiert. Das Gleiche gilt für die Planung von Inspektionen und die Reinigung der gemieteten Geräte. Indem die zurückgegebenen Verpackungen mit einer Chargennummer versehen werden, werden Reinigung und Inspektion zu einem nahtlosen Teil des Mietprozesses.
Da alle data innerhalb von SAP verbleiben, können sie auch integriert abgerufen und effektiver genutzt werden. Auf diese Weise können alle data rund um den Vermietungsprozess in ein Dashboard integriert werden. Dies macht management auf der Grundlage von Ausnahmen möglich. Ein Planer sieht sofort, was auf Lager ist, was unterwegs ist und was noch geprüft werden muss. Durch das Filtern nach Abweichungen von der Norm kann sofort auf Probleme reagiert werden.
Dieselbe data kann auch für eine zuverlässige Vorhersage der Bestände verwendet werden. Darüber hinaus können weitere Details erfasst werden. Dies ermöglicht es, mehr Einblicke in Umgebungsfaktoren zu gewinnen, wie z. B. Arbeitsstunden pro Schicht, Wasserverbrauch pro Auftrag und Verschleiß pro Verpackung. Mit solchen Berichten kann management sich auf Zahlen konzentrieren und längerfristige Pläne besser untermauern.
Die Vermietung von wiederverwendbaren Verpackungen ist ein wichtiger Aspekt der Kreislaufwirtschaft. Der Sektor, der dies anbietet, wächst daher stetig. Herausforderungen im Bereich der Registrierung und des Prozesses management scheinen dieses Wachstum zu bremsen. Das ist aber nicht notwendig. Die Vermietung auf der Grundlage eines Logistikprozesses kann leicht in SAP integriert werden. Dadurch bleibt der Vermietungsprozess überschaubar und die Informationsversorgung der Kunden wird verbessert.
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Martijn van Dam
Martijn van Dam ist Senior Consultant und verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Supply Chain Management und Digitalisierung.